Die Gemälde der österreichischen Künstler des 18. und 19. Jh. stehen zu einem großen Teil in direkter Beziehung zur Akademie der bildenden Künste in Wien:
So sind in dem Bildnis von Kaiserin Maria Theresia als oberster Schirmherrin der Akademie (von MARTIN VAN MEYTENS ausgeführt), in denen des Grafen Lamberg als Präses (portraitiert z. B. von CHRISTIAN KOLLONITISCH) bzw. in dem Bildnis Jacob Matthias Schmutzers (von JACOB KOHL) führende Persönlichkeiten der Akademiegeschichte präsent. Ein lebendiges Bild von der klassizistischen Akademie gibt auch MARTIN FERDINAND QUADALS berühmter Aktsaal von 1789 wieder.
Viele der hier vorgestellten Historienbilder und Landschaften von österreichischen Malern des ausgehenden Barock und des Klassizismus kamen als sog. Aufnahmewerke in den Bestand der Gemäldegalerie. Sie waren der künstlerische Qualifikationsnachweis innerhalb des Aufnahmeverfahrens für die Mitgliedschaft an der Akademie und gingen im Falle der Anerkennung und Aufnahme als Geschenk an die Institution über. Im Rahmen dieser Provenienz können die Gemälde von JOHANN MARTIN SCHMIDT, HUBERT MAURERS Odysseus und Circe, der Tod des Germanicus von HEINRICH FRIEDRICH FÜGER sowie die Werke von JOSEF DORFFMEISTER und TOHMAS ENDER genannt werden.
Aus der Schenkung Lamberg stammen vor allem zeitgenössische, klassizistisch geprägte Landschaften, die der Graf bevorzugt bei jenen Künstlern in Auftrag gab, die er als Stipendiaten in Neapel unterstützte – beispielsweise von MICHAEL WUTKY und JOHANNES NEPOMUK SCHÖDLBERGER. Diesen gegenüber stehen das Spätwerk von FERDINAND GEORG WALDMÜLLER (aus der Schenkung Liechtenstein) sowie das Waldfräulein von EMIL JACOB SCHINDLER (Eigenerwerb), welche von einer völlig neuartigen „Lichtmalerei“ und Wirklichkeitsdarstellung zeugen, der ein Naturstudium zugrunde liegt.